
Immer wieder aktuell: Das Wetter
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich´s Wetter, oder es bleibt, wie´s ist.“ Das alte Sprichwort macht es deutlich: Wir hadern mit dem Wetter – gerade jetzt wieder einmal. Anfangs war es zu heiß und zu trocken. Und jetzt zu nass, zu kalt, zu wechselhaft. „Mein Gott, was für ein Wetter!“, stöhnt manch einer von uns. „Ist ja kaum auszuhalten!“ Alle reden vom Wetter. Uns Pastoren und Pastorinnen wird ein „guter Draht nach oben“ nachgesagt. Können wir nicht mal ein gutes Wort einlegen für das passende Wetter ? Setzt voraus: Gott macht das Wetter .
Im ersten Buch Mose (1.Mose 8, 22) gibt es so etwas wie eine ewige Wetterprognose Gottes. Gott schließt nach der Sintflut einen ewigen Bund mit uns Menschen und verspricht: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Alles dabei. Sozusagen das volle Programm.
„Und“, so fragen Sie sich jetzt vielleicht, „was hat das mit dem „Schietwetter“ zu tun oder mit Hitze oder Trockenheit?“ Wenn wir genauer hinhören, stellen wir fest: Gott spricht indirekt von den Wechselfällen des Wetters. Er verspricht viel Abwechslung. Nicht immer geschieht dann das, was wir uns gerade wünschen. Zu wenig Wasser von oben oder zu viel. „Sonne übersatt“ oder Regenwolken, die die Sonne nicht durchlassen – all das hat mit dem ewigen Bund zwischen Gott und uns Menschen zu tun. Vielfalt und Wechsel. Teil der Schöpfung, in der wir leben. Oft nicht so, wie wir uns das gerade erwarten, wie wir es möchten.
Wie gehen wir damit um? Irgendwie hat das, was derzeit geschieht, ja mit uns zu tun. Nicht nur, wenn wir unter Wetterkapriolen leiden. Sondern weil wir inzwischen kräftig mitmischen, wenn es um die Programmgestaltung zwischen „Frost und Hitze, Sommer und Winter“ geht. Wir sind sozusagen als Akteure des Klimawandels mittendrin.
Den guten Draht nach oben haben wir hoffentlich alle. Nicht zu einem Wettergott, der sich beeindrucken ließe durch ein menschliches Wunschkonzert. Sondern zu Gott unserem Schöpfer . Er hat uns gemacht um mit den Wechselzeiten des Lebens -und auch des Wetters- zu leben. Er hat uns betraut mit der Verantwortung für seine Schöpfung. Eine Lust und eine Last ist das . Grenzen und Herausforderungen sind damit verbunden, die wir nicht immer gut bewältigen können. Der gute Draht nach oben : es ist die Bitte um Segen, der auf uns und unserem Tun liegen möge. Egal ob es regnet oder schneit, ob die Sonne scheint oder Stürme wehen.
Im Gebet wenden wir uns an Gott: „solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Das ist Gottes „Programm“ für den ewigen Bund mit uns! Beten wir gemeinsam darum, dass wir dieses „Programm“ positiv mitgestalten!
Jutta Rühlemann, Superintendentin