Schwanewede und Meyenburg setzen aufs Energiesparen und die Gottesdienstvielfalt
KIRCHENREGION. Die Energiekrise bewegt auch die Kirchengemeinden im Ev.-luth. Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck. Sie ziehen daher viele Register, um in den Kirchen, Gemeindehäusern und Pfarrhäusern Energie und Geld einzusparen. Wie sieht ihr Beitrag zur Energiewende aus und vor allem: Was bedeutet es für die Besucher*innen von Gottesdiensten und Veranstaltungen?
In der Kirchenregion Schwanewede/Meyenburg-Bruch-Aschwarden managen die Kirchenvorstände und Pastor*innen die Energiekrise. Ihr Ziel lautet: maximale Energieeffizienz durch optimale Ausnutzung der Gebäude und das Engagement aller Beteiligter. „Wir schauen durch die Krise nun noch genauer drauf, wo wir Energie und Geld sparen können“, beschreibt Martina Servatius, Pastorin in Schwanewede, die Lage. „Energiesparen ist für uns eine Daueraufgabe, bei der jeder seinen Beitrag leisten kann.“
Viel lässt sich in den energieintensiven Gotteshäusern sparen. Zwar ist in allen Kirchen wegen der sensiblen Orgeln und der Schimmelvorbeugung eine durchgängige Grundtemperatur nötig. Doch die „Gottesdienst-Temperatur“ in den Kirchen senken Schwanewede, Meyenburg und Aschwarden von 19 auf 17 Grad. „Wir haben die Besucher gebeten, etwas wärmere Kleidung anzuziehen, dafür gibt es viel Verständnis“, sagt Servatius. Schon Corona habe gezeigt, dass sich alle Kirchgänger auf neue Situationen schnell einstellten. Auch die regionalen Schwerpunktgottesdienste in wechselnden Gemeinden zahlen sich nun energetisch aus. „All das vermindert die Aufenthaltszeit in den Kirchen und das energieintensive Hochfahren und Absenken der Temperatur“, sagt Servatius.
Die Kirchenregion hat sich für den Verbleib der Gottesdienste in den Kirchen ausgesprochen. Auch die Vielfalt der Gottesdienste und Andachten soll durch die Energiekrise nicht geschmälert werden. Dies gilt im ganzen Kirchenkreis. „Denn die Gottesdienste sind die zentralen Feiern unserer Begegnung mit Gott und als sogenannte kirchliche Grundstandards gesichert“, erklärt Superintendentin Jutta Rühlemann.
In den beiden Gemeindehäusern soll ebenfalls gespart werden. Durch den Mix aus Temperaturabsenkung, cleverer Raumplanung, optimierter Terminorganisation und gezielter Information aller Nutzer wird hier der Energieverbrauch bereits spürbar reduziert. Auch beim Strom wird bereits in der Kirchenregion eingespart. „Wir haben die Außenbeleuchtung rund um die Kirchen, die sonst von nachmittags bis 23:00 Uhr brannte, ganz ausgeschaltet“, berichtet Martina Becker, kirchliche Mitarbeiterin aus Meyenburg. Zudem wird in vielen Gebäuden LED-Lichttechnik genutzt. Neue Entwicklungen und Planungen durch die Energiekrise werden laut Becker per Gemeindebrief, Presse und Homepages zeitnah kommuniziert.
Kai Oevermann, Gebäudemanager im Kirchenamt Verden, steht den Kirchengemeinden im Kirchenkreis mit kurz- und langfristiger Energieplanung zur Seite. „Wir wollen dauerhaft raus aus den fossilen Energien, so schnell wie möglich“, sagt der Energieprofi. Großes Energiesparpotenzial sieht Oevermann daher beim geplanten Neubau des Gemeindehauses in Schwanewede. „Hier sind Wärmepumpe und Photovoltaik sehr interessante und zukunftsfeste Optionen bei der Energieversorgung, die wir diskutieren.“